Timon Weißig (10d) bei Jugendklimakonferenz in München
Als Antwort auf die „Fridays for Future“-Demos, die seit Monaten überall auf der Welt stattfinden, hat der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber den Schülern nun die Möglichkeit gegeben, mit ihm zu diskutieren und dabei Ideen, Wünsche und Vorschläge auszutauschen.
Klimaschutz ist vielen Jugendlichen ein Herzensanliegen, denn es geht ja um ihre eigene Zukunft, die durch die Klimakrise stark gefährdet ist. Die Konferenz fand am 5. April von 14 Uhr bis 18.15 Uhr an der Hochschule für Fernsehen und Film in München statt. Und Timon Weißig war für uns mit dabei.
Nach einer strengen Sicherheitskontrolle gab es für alle ein sehr klimaschonendes Buffet mit regionalem und saisonalem Essen, ohne Plastik, ohne Einwegverpackungen, mit viel Bio, wenig Fleisch und genug für Vegetarier und Veganer.
Zwei Sprecher der „Fridays for Future“-Demonstranten durften mit Thorsten Glauber die Begrüßung übernehmen, dann wurde hochkonzentriert in 18 Workshops zu den Themen Energie, Konsum und Mobilität in kleinen Gruppen gearbeitet. Fachexperten standen den Schülern jederzeit für Fragen zur Verfügung.
Die Gruppensprecher der Workshops konfrontierten dann auf der Bühne den Umweltminister mit den erarbeiteten Fragen und ließen nicht locker, wenn er ausweichend antworten wollte. Diese Fragen und Forderungen, die von vielen Meldungen aus dem Publikum noch zusätzlich differenziert und verstärkt wurden, waren durchdacht, überzeugend, oft ganz konkret und zeugten von großem fachlichen Wissen und Engagement. Die Stimmung im Saal war ernsthaft und engagiert zugleich. Respekt!
Von jeder Schule durfte nur ein Schüler gemeldet werden, alle zu Hause Gebliebenen konnten den Verlauf der Konferenz via Live-Ticker verfolgen (Homepage des Bayerischen Umweltministeriums). Thorsten Glauber wurde stellenweise sehr konkret. Beim Thema Mobilität hält er eine „Einengung auf E-Mobilität (für) falsch“, spricht sich für eine CO2-Steuer und ein bundesweites Tempolimit aus und findet, dass „Fliegen deutlich teurer werden muss“. Bei der Diskussion zu Konsum stellte er fest, dass die landwirtschaftlichen Subventionen „völlig schiefgelaufen“ sind, da momentan „9% der Landwirte 90 % der Fördermittel“ bekommen, sodass man die Förderung „grundsätzlich neu aufstellen“ muss. Er will auch „endlich“ ein „Glyphosatverbot“. Im Energiebereich bekennt er sich „klar zu den neuen Energien“ und sagt, wir müssen „raus aus der Kohle“.
Die Konferenz endete mit sehr eindeutigen Beschlüssen der Jugendlichen, für die sich Glauber im Landtag stark machen will.
- Die 10h-Regel soll abgeschafft werden, um den Ausbau der Windkraft zu fördern.
- Plastiktüten und Mikroplastik sollen verboten werden.
- Der ÖPNV soll ausgebaut werden und kostengünstiger für die Verbraucher werden.
Glauber hat auch eigene Vorhaben: Jede Schule soll Klimabeauftragte bestimmen, er will auf den Schulen PV-Anlagen bauen und die Schulen sollen, wenn sie Strom sparen, 50 % der gesparten Kosten ausbezahlt bekommen. Außerdem möchte der Umweltminister im Rahmen des Projekts „Blühende Schulen“ Blühstreifen an jeder Schule anlegen.
All das bestärkt uns als Umweltschule in unseren Bemühungen, denn Handeln auf allen gesellschaftlichen Ebenen ist dringend geboten. Glauber kündigte an, dass weitere Jugendklimakonferenzen in regelmäßigen Abständen folgen sollen.